Pfiffikus
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Erwartungswellen

Wenn das Leben nicht zu stark überrascht werden will, was oft den Tod durch Schock verursacht, dann muß es die Erregung vor dem Reiz stattfinden lassen (siehe Auferstehung oder Renaissance). Es muß dem Reiz die Erwartungswelle entgegen schicken, um den Reiz zu kompensieren oder aus zu löschen, was auch gleich die empfindlichste Meßmethode ist (Wheatstonesche Brücke z.B.). Deshalb arbeiten alle Sinneszellen im Schichtsystem. Jede Zelle hat eine zeitliche Abfolge ihrer Aktivitäts- und Ruheperioden, genau wie der Körper. Die Gegenwellen werden also nur in der Aktivitätsphase erzeugt. Da es aber viele Sinneszellen gibt, sind immer einige, ungefähr ein Viertel, in der aktiven Erwartungswellensendephase (Aktivität), so das keine Überraschungen passieren sollten. Einer steht immer bereit den Reiz löschend zu begrüßen. Der Restkörper wird gewarnt und kann sich hoffentlich schnell genug einstellen oder ausweichen. Dieser Mechanismus erklärt auch endlich die Frage warum es trotz scheinbarem Nervennetz, also jeder hat mit jedem Verbindung, trotzdem zu einer genau zielgerichteten Weiterleitung des Reizes, d.h. zu keiner chaotischen Verteilung kommt. Ich konnte damals vor 40 Jahren den Studenten diese Sache nicht erklären. Der Rhythmus der Aussendung der Erwartungswellen kann sich durch Training den Erfordernissen anpassen, so daß die Reaktionszeit immer kürzer wird je mehr wir trainieren. So geht die Perception der Reize praktisch trägheitslos vor sich. Das hat Kogan, der sowjetische Trainer vieler Ringerweltmeister, gemessen. Die Reaktion auf einen Lichtreiz trat unmeßbar kurzzeitig im doch relativ weit entfernten Finger auf.


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Erziehung